Jahresmitgliederversammlung: Rück- und Ausblick auf Kunstprojekte und Neuerungen
Bei der diesjährigen Mitgliederversammlung am 20.3.2025 des Fördervereins Kunstplatz Hemsbach, die erstmals im Restaurant NOAH am Wiesensee stattfand, gab es sowohl im Rückblick als auch in der Vorschau auf 2025 viel Erfreuliches für die Anwesenden zu berichten. Dr. Christiane Boschert und Astrid König schilderten als Vorstandsduo zunächst die Projekte von 2024.
Auftakt bildete im Februar die Einweihungsfeier der Skulptur „Miteinander“ am Wiesensee, die dort einen hervorragenden Aufstellungsort gefunden hat.
Im April haben die Mitglieder des Vorstandes des Kunstplatz Hemsbach selbst Hand angelegt und eine weitere Wand am Wiesensee gestaltet, nachdem die erste gestaltete Wand sehr große Zustimmung erhalten hatte. Wieder war Nadine Feindura für Gestaltung, Entwurf und Projektleitung federführend zuständig und ging gerne auf die Wünsche der Bademeister nach einer farbenfrohen Unterwasserwelt ein. So entstand im Bereich der Tischtennisplatten eine Welt mit Fischschwärmen, Quallen und einem Tischtennis spielenden Oktopus, die zahlreiche Besucher des Strandbades begeistert.
Auch die Schüler-und Jugendarbeit spielte eine große Rolle im Jahr 2024. So führte Claudia Geiser, ihres Zeichens Kunstlehrerin an der Bonhoeffer Schule in Weinheim, ein Projekt mit dem Jugendzentrum JUZ in Hemsbach durch, bei dem von Jugendlichen Spielkarten in Linolschnitt-Technik angefertigt wurden. Alle waren so angetan, dass Folgeprojekte in Planung sind.
Auch in der Goetheschule wurde ein spannendes Projekt angeboten. Hier bearbeiteten vier Schülerinnen unter Anleitung von Nadine Feindura Ytong Steine und schufen daraus ihre eigenen Skulpturen, die im Anschluss bemalt wurden. Die Mädchen waren mit Feuereifer bei der Sache und die Ergebnisse ließen sich sehen.
Auch die Skulpturen der Symposien des Kunstplatz Hemsbach erfuhren erneut sachkundige Wertschätzung: im Mai führte die Kunsthistorikerin und Kunstvermittlerin Kerstin Weinberger eine interessierte Gruppe, begleitet von einigen Künstlern, zu den Skulpturen mit Schwerpunkt Wiesensee. Sie gab hervorragende Erläuterungen und Einordnung der Skulpturen in die Kunstgeschichte und die zeitgenössische Kunst, ergänzt von Erläuterungen und Erinnerungen der Künstler und erhielt ein sehr positives Echo.
Ein weiteres Highlight war im Juli der Ausflug einer größeren Gruppe des Vereins per Bus nach Künzelsau in die Sammlung Würth, um mit einer Führung die Ausstellung der Skulpturen von Anthony Caro und Eduardo Chillida zu besichtigen. Der Ausklang fand im Anschluss in Schwäbisch Hall statt. Für dieses großartige Kunsterlebnis ging der Dank an die Organisatorin Ingeborg Tuffner-Denker.
Im August legten die Vorstandsmitglieder noch einmal selbst Hand an und gestalteten Ytong-Skulpturen mit Feilen, Sägen, Hammer und Meißel unter Anleitung von Nadine Feindura und blickten zum Abschluss zufrieden auf ihre Ergebnisse.
Eingebunden war der Verein bei der Stele der Demokratie am Rathaus. Bürgermeister Kirchner beauftragte den Verein, eine Ausschreibung für eine Skulptur zum Thema Demokratie anlässlich der 75 Jahre Grundgesetz durchzuführen. Das Thema Demokratie sollte dabei unmissverständlich erkennbar sein. Fast alle der angeschriebenen Künstler, die in Hemsbach im Rahmen der Symposien schon eine Skulptur aufgestellt haben, nahmen teil. Die Wahl fiel schließlich auf Harald Priems Stele der Demokratie. Bei einem großen und sehr zahlreich besuchten Einweihungsfest im Oktober wurde die Skulptur für die Öffentlichkeit enthüllt. Musikalisch wurde der gelungene Festakt umrahmt von Klaus Boesser-Ferrari. Die Schiller-Gemeinschaftsschule hatte sich in mehreren Schülerprojekten mit dem Thema Demokratie beschäftigt, in beeindruckenden Beiträgen stellten die Schüler und Schülerinnen ihre Gedanken dazu vor.
Auf den Rückblick folgten Berichte der Schriftführerin und der Kassenwartin. Von durchweg guter Präsenz und Berichterstattung in den Weinheimer Nachrichten und der Hemsbacher Woche konnte Schriftführerin Dr. Birgitta Brehm-Heuser berichten, in deren Zuständigkeit neben Protokollführung auch der Kontakt zur Presse fällt.
Kassenwartin Ingeborg Tuffner-Denker schilderte, dass die Ausgaben 2024 überschaubar waren und die Finanzlage solide bleibt.
Um bessere Chancen beim Beantragen von Spenden zu haben, schlug der Vorstand den Mitgliedern eine Ergänzung zum Vereinszweck vor. So wurde der soziale Aspekt, den der Verein mit seinen Schüler- und Jugendprojekten sowie generationsübergreifenden Aktionen seit vielen Jahren verfolgt, nach einstimmigem Beschluss der Anwesenden nun in der Satzung ergänzt. Ebenso beschlossen wurde die Erhöhung des Mindestmitgliederbeitrags auf 20€ pro Jahr und das Anheben der Zahl der Beisitzer. Hier stellten sich Antje Löffel und Magdalena Schult erstmals zur Wahl. Zur Wiederwahl stellten sich Astrid König als 2. Vorsitzende, Ingeborg Tuffner-Denker als Kassenwartin, Birgitta Brehm-Heuser als Schriftführerin und im Beisitz Nadine Feindura, Claudia Geiser und Monika Hott. Alle wurden einstimmig gewählt.
Bei der Kassenprüfung gab es keine Beanstandung. Andreas Mönch und Martin Heuser bescheinigten eine sehr gute und nachvollziehbare Kassenführung. Der Vorstand wurde einstimmig entlastet.
Es folgte der Ausblick auf 2025. Bereits im Februar stieß ein Besuch der Ausstellung Neue Sachlichkeit in der Kunsthalle Mannheim auf große Resonanz, 30 Mitglieder des Vereins erhielten eine Führung zur überwältigenden Ausstellung Neue Sachlichkeit und gewannen dabei einen breiten Überblick und fundierte Informationen zu dieser Stilrichtung. Herzlicher Dank für die Organisation ging an Ingeborg Tuffner-Denker.
Es ist auch schon der nächste Ausstellungsbesuch in Planung: für April hat Monika Hott eine Führung zur Ausstellung „Pionierinnen der geometrischen Abstraktion“ im Hack-Museum Ludwigshafen organisiert.
Ebenso geplant ist ein Atelierbesuch bei Rüdiger Krenkel, dem Erschaffer des „Strudels“ am Wiesensee, in seinem Atelier im alten Pumpwerk auf der Friesenheimer Insel in Mannheim.
In der Galerie im Schloss wirdVorstandsmitglied Nadine Feindura mit derAusstellung „Vom Suchen und Finden“ ab Juli vertreten sein, und im Laufe des Sommers soll eine Führung zu Tony Cragg im Skulpturenpark Heidelberg stattfinden.
Als größtes Projekt für 2025 soll die Lidl-Unterführung Am Hinterrot unter künstlerischer Begleitung mit Jugendlichen und Erwachsenen neu gestaltet werden, hier müssen noch die Besitzverhältnisse abschließend geklärt werden. Thema soll Natur und Umwelt sein, und als Eyecatcher wird an den Einsatz von Schwarzlicht gedacht, man darf also gespannt sein!
Wichtig ist es dem Vorstand noch darauf hinzuweisen, dass Engagement und helfende Hände auch projektbezogen immer willkommen sind.
Birgitta Brehm-Heuser
Schriftführerin Kunstplatz Hemsbach