Förderverein KunstPlatz Hemsbach e.v.
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Aus „Grau“ wird bunte Vielfalt

Mit viel bunter Farbe waren an mehreren Tagen in den Sommerferien viele freiwillige Helferinnen und Helfer mit Farbtopf und Pinsel in der Lidl-Unterführung dabei, die vorgezeichneten und nummerierten Wandflächen zu verschönern. Das Ergebnis dieses mit regionalen Motiven gestalteten Durchgangs kann sich sehen lassen und die offizielle Einweihung dieser Gemeinschaftsarbeit fand in der vergangenen Woche in einer kleinen Feierstunde statt.
Bilder zur Entstehung finden Sie hier

In ihrer Begrüßung hob Vereinsvorsitzende Christiane Boschert hervor, dass die neu gestaltete Unterführung nicht nur als Durchgang verstanden werden soll, sondern als ein Raum zum Innehalten, der Begegnung und des Kennenlernens. Es soll als Symbol verstanden werden – genauso, wie es die Beteiligten bei der Umsetzung erlebt haben. Mit Freude, mit Kreativität und Zusammenhalt waren sie bei Ausgestaltung der Panoramabilder dabei. „Es sollte kein grauer Raum mehr sein, er sollte bunte Vielfalt wiedergeben und den öffentlichen Raum aufwerten.“ Am Ende des offiziellen Teils ging Boschert noch einmal mit Hilfe eines Zitats aus der „Zeit“ auf den „Öffentlichen Raum ein, der keine Nebensache ist sondern das Rückgrat des sozialen Lebens in der Stadt. Wenn sie leer, schmutzig oder unsicher wird, verliert die Stadt ihr Gesicht und die Demokratie einen Teil ihrer Glaubwürdigkeit.“

Für Bürgermeister Jürgen Kirchner war eines ganz klar: „Wenn es diesen Förderverein Kunstplatz nicht gäbe, man müsste ihn erfinden.“ Er dankte der Künstlerin Nadine Feindura, dem Förderverein und den vielen Helfern, die an diesem Projekt der Verschönerung beteiligt waren. „Es hat sich gezeigt, dass diese Arbeit junge und alte Menschen zusammen geführt hat“, erklärte Kirchner und er hoffe, „dass diese Leistung wertgeschätzt wird und von Vandalismus verschont bleibt“. Schmunzelnd fügte er in Richtung Vereinsvorsitzender Boschert hinzu: „Wir haben in Hemsbach noch viele freie Flächen.“ 

Ein solch spannendes Projekt braucht Vorbereitungen. Davon berichtete Nadine Feindura, unter deren künstlerischen Leitung das Projekt Gestalt annahm und jetzt vollendet ist. Nachdem die Entscheidung für diesen Plan stand, die erforderlichen Genehmigungen vorlagen, wurde   festgelegt, dass in diesem Jahr der westliche Teil der Unterführung bis zum Beginn der Bahnstrecke, insgesamt etwa 140 Quadratmeter, mit Motiven von heimischen Landschaften gestaltet werden soll. Dafür wurden im westlichen Zugangsbereich Weinberge und Felder dargestellt, im Durchgang wurde auf der einen Seite eine Streuobstwiese und auf der anderen Fläche eine Waldlandschaft vorbereitet. Nach einer gründlichen Reinigung der Unterführung und der Grundierung der Wände, wurde die Struktur der Motive von Claudia Geiser, Magdalene Schult und Nadine Feintura mit Hilfe eines Projektors (Beamers) auf die Wandflächen skizziert. Jedes Feld wurde dann mit einer Farbnummer versehen, denn es wird das Prinzip  „Malen nach Zahlen“ angewandt. Schließlich sollte es ein Mitmachprojekt sein, damit viele Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten sich beteiligen können.

Dank richtete Boschert an die Sponsoren und Spender. Mit deren Unterstützung konnte das Projekt realisiert werden und um zukünftig Schmierereien leichter zu entfernen, wurden die Bilder fixiert. Das allerdings hat eine Lücke in die Finanzkasse gerissen und der Verein hofft auf weitere finanzielle Hilfen. Die werden auch für den zweiten Teil des Projektes benötigt, wenn, wie Boschert es vorsichtig andeutete, in den Osterferien gestartet werden sollte. Nadine Feindura jedenfalls ist schon bei den Vorbereitungen, wie sie ansatzweise verriet: „Es könnten  die Rohrwiesen sein.“ 

Musikalisch begleitete Luca Toldo diese Einweihungsfeier mit Smooth-Jazz- und Soul-Klängen, während die Gäste die Bilder in der Unterführung betrachteten oder bei einem Gläschen Sekt vielleicht Pläne für weitere Aktionen schmiedeten. (bn)

Veröffentlicht in KunstPlatz